Wir fahren weiter in den Norden um dort Basti zu treffen und mit ihm gemeinsam die Lofoten und Andøya zu erkunden. Auf dem Weg nach Bodø, wo wir Basti einsammeln, überschreiten wir den Polarkreis.
Auch hier ist die wunderschöne Landschaft die Hauptattraktion. Die Berge werden vorübergehend etwas runder und weicher, und wir fahren durch eine Hochebene, in der wir viele Rentiere sehen.
Während unserer Fahrt dorthin stehen wir fast nur frei. In einem kleinen Dorf haben die Bewohner:innen sich sehr viel Mühe gegeben, Rastplätze mit Liebe zu gestalten und zu einem Ort zu machen, an dem Camper willkommen sind. Hier verbringen wir die Nacht und arbeiten tagsüber mit der Aussicht auf einen wunderschönen See. Nachts werden wir wieder einmal Zeugen der Polarlichter. Das ist jedes Mal aufs Neue wunderschön zu bestaunen.
Am nächsten Tag holen wir endlich Basti vom Flughafen ab und fahren direkt danach um 0:30 Uhr mit der Fähre auf die Lofoten, nach Moskenes. Obwohl die Fahrt etwas unruhig ist und das große Schiff über die Wellen springt, kommen wir alle etwas zur Ruhe und erreichen nach etwa 3-4 Stunden die Lofoten. Da wir keine Möglichkeit haben, mitten in der Nacht auf dem Campingplatz einzuchecken, verbringen wir noch ein paar ruhigere Stunden in der Nähe des Campingplatzes und können uns alle etwas ausruhen.
Sobald wir auf dem Campingplatz angekommen sind, machen wir unseren ersten kleinen Ausflug. Ganz im Westen der Lofoten liegen die Orte Å (ziemlich kleines Ortsschild) und Reine. Wir spazieren durch die Ortschaften und die nahegelegene Umgebung und bekommen den ersten Eindruck von der Schönheit der Lofoten. Besonders Reine ist faszinierend mit den ganzen kleinen Inselchen, auf denen jeweils nur ein paar Häuser stehen.
Am folgenden Tag beschließen wir, Reine von oben zu betrachten und steigen auf den Reinebringen. Der Berg ist für Tiroler Verhältnisse nicht sehr hoch, aber der Aufstieg hat es in sich. Quasi auf Meereshöhe beginnen wir, eine steile Steintreppe zu erklimmen, die uns bis zum Gipfel auf 484 Meter führt. Gutes Workout und wirklich sehr anstrengend, aber wir werden mit einer unglaublichen Aussicht belohnt.
Kurz darauf setzen wir unsere Reise fort. Wir haben einen längeren Aufenthalt in einer Hütte auf Andøya (einer Nachbarinsel der Lofoten) geplant. Zu dritt ist es auf Dauer doch ein bisschen eng im Bus, auch wenn es erstaunlich unkompliziert funktioniert. Unterwegs machen wir noch einen Stopp in Unstad, lassen uns den Wind um die Ohren pfeifen und schauen den Surfern im eiskalten Wasser zu.
Außerdem halten wir auf dem Weg kurz in Henningsvær, die Stadt ist eine landschaftliche und abenteuerliche Ikone auf den Lofoten. Nach einer Fahrt durch weite Landschaften, über hohe Brücken und entlang vieler Fjorde, kommen wir in der “Blåbærstua” (der Blaubeerstube) an. Hier verbringen wir fast die gesamte nächste Woche.
Andøya ist eine Halbinsel, auf der wirklich sehr wenig los ist. Neben viel Zeit, die wir einfach mal in der Hütte, dem Hot Tub mit Aussicht auf einen Fjord verbringen, unternehmen wir auch ein paar Ausflüge.
Besonders die Westküste der Insel hat einiges zu bieten. Wunderschöne, weiße, fast karibische Sandstrände laden zum Baden (oder wohl eher Dippen) ein, und die steil emporragenden Felsklippen der Berge zum Wandern ein. Die schönste und aufregendste Wanderung führte uns auf den Måtind, den höchsten Gipfel der Insel. Auf einem markierten Küstenweg, der mit etwas Kletterei verbunden war, ging es von der Küste aus 408 Meter aufwärts. Oben angekommen hatten wir eine wunderschöne Aussicht auf den Puffinfelsen, das Meer und einen Großteil der Insel. So gern wir auch die Puffins gesehen hätten, waren sie leider gerade nicht da. Puffins kommen nur zum Brüten aufs Festland und leben sonst auf dem offenen Meer. Die Brutzeit ist erst im Frühjahr.
Andøya ist eher unbekannt und auch nicht überlaufen. Neben Wandern und Staunen kann man hier auch Wale beobachten und im Sommer bzw. Frühjahr Puffinsafaris buchen. Es ist faszinierend, dass wir durch Zufall das erste Launchpad einer Münchner Raumfahrtfirma hier gefunden haben. Im Dezember soll die erste Rakete von hier starten, die Satelliten ins All bringt. Andøya hat eine längere Geschichte mit dem Weltall, und hier befindet sich auch das Andøya Space Center, das man besuchen kann.
Von der Hütte aus haben wir fast jede Nacht die Gelegenheit, Polarlichter zu sehen. In einer der letzten Nächte melden alle Vorhersagen einen extrem starken Sonnensturm und damit auch die Möglichkeit, eine starke Borealis zu beobachten. Und so kommt es auch. Interessant dabei ist, dass das menschliche Auge die starken Polarlichter weniger bunt wahrnimmt als die schwächeren. Nachts sehen wir nicht so gut Farben, und unsere Augen sind vor allem auf Grüntöne spezialisiert. Wenn die Nordlichter eher rot oder lila sind, sieht man sie zwar als grauen Streifen am Himmel, aber nicht so bunt wie durch die Kamera. Das Phänomen ist beeindruckend, und wir freuen uns jedes Mal wieder, wenn wir die tanzenden Lichter am Himmel entdecken!
Für uns geht es jetzt wieder zurück auf die Lofoten. Dort werden wir noch ein paar Tage mit Basti verbringen, bevor wir nochmals die Gelegenheit bekommen auf zwei Hunde in Leknes aufzupassen. Wir sind gespannt, was wir noch alles erleben und entdecken werden, und freuen uns gerade darüber, auch mal länger an einem Ort zu sein und einfach zu genießen.
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