Von Zeit zu Zeit etwas Neues ausprobieren, bietet ja bekanntermaßen beste Chancen für ein exzellentes Abenteuer. Um ein solches soll es heute auch gehen. Sarah und ich gehen zum „Canyoning“.
Canyoning? Das hat nichts mit einem Kayak zu tun, sehr wohl aber mit viel Wildwasser. Es geht darum, Schluchten mit geeigneter Ausrüstung zu Fuß begehen.
Man sucht sich also einen entsprechenden eiskalten Gebirgsbach, legt einen dicken Neoprenanzug und Kletterausrüstung an und los geht’s. Nunja ganz so einfach ist es dann doch nicht. Da beim Canyoning zwar viele Klettertechniken angwand werden, diese sich aber durch die speziellen Anforderungen des Wildwassers etwas unterscheiden, holen wir uns einen Profi dazu. Ali von wasserscheu.at steht uns bei unserer ersten Canyoningtour zur Seite.
Nach einem kurzen Check der Ausrüstung seilen wir uns von einer zehn Meter hohen Brücken ab und stehen bereits mitten in der Alpenrosenklamm. Alle anderen möglichen Touren im Oetztal scheiden leider aufgrund des zu hohen Wasserstandes aus.
Wir Lernen, beim Canyoning wird sich auf vier Arten fortbewegt, Laufen, Abseilen, Springen und Rutschen. Auf den folgenden paar Kilometern, werden wir jede davon kennenlernen. Die ersten paar hundert Meter geht es jedoch bis auf nasse Schuhe, auf die wir sowieso vorbereitet waren, noch gemütlich los.
Wir kommen über eine kleine natürliche Rutsche vorbei an einem ersten größeren Wasserfall. Eiskaltes Spritzwasser, wir hatten schon schlimmeres.
Die Klamm ist eine relativ beliebte Tour und so sind viele Stellen bereits mit einem Fixseil gesichert und alle Abseilstellen eingebohrt. Für Ali überhaupt keine Herausforderung, er führt uns durch die Schlucht als wäre es ein einfacher Wanderweg.
Durch unsere Klettererfahrung dürfen wir uns eigenständig Abseilen. Es gibt jedoch kleinere Unterschiede. Beim Klettern ein must-have, ist beim Canyoning der Knoten am Ende der Abseilstrecke ein no-go. Unter einem Wasserfall im Seil festhängen, das will wirklich niemand.
Wo immer möglich, ziehen wir das Springen dem Abseilen oder Rutschen vor. Geht schneller und gibt einen zusätzlichen kleinen Kick. Die Sprüngt der Alpenrosenklamm sind drei bis vier Meter hoch und enden in einem meist ausreichend tiefen Becken.
Leider ist die Tour durch die Alpenrosenklamm wirklich sehr kurz und bereits nach knapp zwei Stunden kommen wir am Ausstieg an. Gerne hätten wir noch mehr vom Canyoning erlebt, gegen zu viel Wasser lässt sich aber wirklich nichts ausrichten.
Dafür stellt unser Guide zusätzlich zu seinen Führungsqualitäten auch noch seine Kochkünste unter Beweis. Gemeinsam bereiten wir ein kleines Mittagessen zu. Angebratenes Fleisch und Gemüse mit etwas Bier abgeschmeckt in der Semmel. Ali nennt es Alpendöner.
Als Canyoning Guides legen wir euch vor allem die kleineren Tourenanbieter ans Herz. Einige Anbieter schleusen Gruppen von bis zu zwanzig Personen durch die Schluchten, das kann nun wirklich nicht das Ziel sein.
Außerdem gab es bei unserer Tour noch einen Schnaps zur Feier der ersten Canyon Begehung. Na dann mal Prost!
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