Nach sechs Tagen voller Trubel, vielen Menschen und vor ständigem Verkehrslärm zieht es uns weg von dicht besiedelten Gebieten in ruhige Landschaften. Zum Glück gibt es davon in Israel so einige, 60 Prozent von ganz Israel besteht aus der Wüste Negev.
In der Mitte der staubtrockenen, kargen Landschaft befindet sich Mizpe Ramon, ein verschlafener Ort mit gerade einmal 5000 Einwohner:innen. Wir erreichen die Wüstenstadt am Freitagabend, was in Israel bedeutet das aufgrund von Shabbat bis Sonntag erstmal gar nichts mehr geht. Das kommt uns gerade recht und gibt uns einige Zeit in einer kleinen Unterkunft aus Zelten und ohne Strom abzuschalten.
Neben der Ruhe genießen wir die für uns faszinierende Landschaft, die aus großen, wirklich großen Weiten von Nichts und natürlich dem Machtesch Ramon Krater besteht. Der 500 Meter tiefe Krater zieht sich 40 Kilometer durch die Wüste und zeugt vom Millionen-Jahre langem Erosionsprozess.
Neben der unendlichen Weiten der Wüste und einem enormen Krater ist Mitzpe Ramon noch für seinen Nachthimmel bekannt.
In der ersten Nacht versuchen wir von unserem Hostel aus die Sterne zu beobachten. Doch auch wenn Mitzpe Ramon eine sehr kleine Stadt ist, ist die Lichtverschmutzung deutlich spürbar und die Milchstraße nicht ohne Hilfe des Kamerasensors zu entdecken.
Deswegen brechen wir in der zweiten Wüsten-Nacht zu einer Sternetour mit dem Starman™ von Mitzpe Ramon auf. Ein unglaublich herzlicher und humorvoller alter Mann, der seit 60 Jahren die Sterne beobachtet, viel dazu weiß und dieses Wissen gerne weitergibt.
Auf seiner Tour erklärt er viel zur Entstehung von Sternen, zeigt die sichtbaren Planeten und untermalt alles mit sehr viel Humor und Euphorie.
Ein unfassbar schönes Erlebnis. Tief im Krater haben wir die Lichtverschmutzung hinter uns gelassen und dort sowohl mit bloßem Auge als auch mit Teleskopen den Nachthimmel betrachtet. Neben der ein oder anderen Sternschnuppe konnten wir auch den Saturn mit seinem Ring und den Jupiter mit seinen vier Monden sehr scharf und klar durch die Teleskope betrachten.
Mit vollem Stolz präsentiert er am Ende seine Sammlung an Meteoritensplittern, die er in einer kleinen Tasche gut aufbewahrt.
Eine Begegnung mit einem sehr inspirierenden Menschen.
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