Den heutigen Tag wollten wir hauptsächlich mit Ausspannen und Einkaufen verbringen, doch bereits kurz nach dem Aufstehen stand eine neue Idee im Raum.
Der Salzsee Salar de Tara liegt ca. 150 Kilometer östlich von San Pedro de Atacama und ist deutlich weniger besucht, als die meisten Gegenden um die Wüstenstadt. Warum das so ist, würden wir später noch selbst erfahren.
Wir teilten uns also auf, um Waschen, Einkaufen und die Vorbereitungen für die Tour rechtzeitig fertig zu bekommen und starteten gegen Mittag unsere Tour.
Die Straße ging nicht nur nach Osten sondern vor allem ersteinmal eines: Bergauf.
Der Anstieg war beeindruckend, über 50 Kilometer lang ging es immer weiter nach oben, zweimal änderte sich die Vegetation und wir hatten bereits einige Begegnungen mit Lamas (oder Alpakas). Auch wenn wir uns größte Mühe geben, anhand von Ohren und Schwanz ist uns die Unterscheidung einfach nicht gelungen.
Nach einer halben Stunde kamen wir höhentechnisch auf dem Großglockner an und oben auf dem Hochplateau waren wir quasi auf dem Mont Blanc. Wir sind doch tatsächlich bis auf 4800m mir dem Auto gefahren. Die Luft wurde zwar merklich dünner aber echte Probleme bereitete die Höhe keinem.
Mehr als 2 Stunden benötigten wir für die 100 Kilometer bis zur Abzweigung, denn bei so einer atemberaubenden Landschaft ließen wir uns liebend gerne ausreichend Zeit.
Ein kleiner Umweg führte uns noch zu einem nahe gelegenen, leuchtend weißem Salzsee. Auch hier hielten wir an, um die unberührte Natur auf uns wirken zu lassen. Nichts störte diese durchgehenden Braun-, Gelb- und Ockertöne, die irgendwann in den strahlend blauen Himmel übergingen.
Auch wenn sich das Auto durch die massive Sonneneinstrahlung merklich aufheizte, sanken die Temperaturen außen bis auf 6 Grad, wohlgemerkt mittags. Man wurde schnell wieder daran erinnert, auf welcher Höhe man sich befindet.
Dann ging es endgültig Offroad. Über eine Schotter und Sandpiste manövrierten wir an den markanten Steingebilden vorbei, die den Weg zur Salar de la Talar wiesen.
Über 20 Kilometer ging es nun querfeldein, der Weg nur zu erahnen durch die bereits vorhandenen Jeep Spuren im Sand. Spätestens jetzt war jeder heilfroh über den Allrad Antrieb, den wir hier zwingend benötigten.
Die Abgeschiedenheit und Weite war beeindruckend, ließ einen jedoch hin und wieder kritisch auf den Tankfüllstand schauen. Ohne den genauen Weg zu kennen, folgten wir fast eine Stunde den verschiedenen Spuren, bis wir letztendlich zwei Berge umrundet hatten und erkannten, warum wir den weiten Weg auf uns genommen haben.
Mit dem Salar de Tara erwartete uns ein regelrechtes Biotop, das wir nach so einer langen Tour auf der Schotterpiste nicht mehr erwartet haben. Hunderte von Flamingos standen in dem Salzsee und auch die Vegetation fand wieder einen Weg.
Wir genossen die deutliche Abwechslung in der Landschaft bei einem kurzen Spaziergang, bevor wir uns wieder auf den langen Rückweg machten.
Zurück in der Stadt führte uns der erste Weg zur Tankstelle, bevor wir im Hostel zusammen kochten und den nächsten Tag planten. Früh ging es ins Bett, da bereits um 3:30 Uhr morgens der Wecker klingeln sollte…
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Saskia
Ich hab gerade eure Atacama Beiträge verschlungen. In ein paar Tagen holen wir auch unseren Mietwagen in Calama ab. Wie viel Offroad-Fahrerfahrung hattet ihr denn vor den Touren zur Salar de Tara und den Tatio Geysiren? Wir haben zwar einen 4WD gebucht, sind allerdings nicht mehr als ein paar Tage im letzten und vorletzten Jahr offroad gefahren. Viele Grüße, Saskia
Tobias
Hallo Saskia. Da habt ihr eine tolle Tour vor euch. Von viel Erfahrung kann man glaube ich bei uns nicht sprechen. Fahrt einfach vorsichtig und nehmt vor allem einen vollen Tank und viel Wasser mit ;)
Viele Spaß!