Dank Jetlag war ich mal wieder gegen sieben Uhr wach und entschied mich dazu laufen zu gehen, um das Morgenlicht einzufangen. Bei so einer hügeligen Gegend treibt es mich natürlich automatisch Richtung Gipfel.
Doch glücklicherweise machte mich nach ca. 300 Höhenmetern eine Chilenin mit Händen und Füßen darauf aufmerksam das das keine so gute Idee war wie ich zunächst dachte. In Valparaiso gibt es leider viel durch Armut verursachte Kriminalität. Nur wenige der über 40 verschiedenen Hügel sind für Touristen unproblematisch.
Ich machte mich also zügig wieder an den Abstieg und sah mir lieber noch den Hafen an.
Nach einem leichten Frühstück im Hostel, zogen wir erneut los, um die Großstadt noch etwas zu erkunden. Valparaiso umfasst knapp über 400km2 und hat einen der bedeutsamesten Häfen in Chile. Trotzdem gilt Valparaiso als kulturelle Hauptstadt des Landes, was man beim Schlendern durch Cerro Concepcion auch gerne glaubt. Hunderte von Wandmalereien und künstlerischen Graffiti finden sich hier genauso wie zahlreiche Kunstgalerien.
Die ersten Wandgemälde sind entstanden als die Anwohner zum Schutz vor unschönen Graffiti Künstler engagiert, haben um ihre Wände zu bemalen. Die Bilder werden anscheinend von Sprayern respektiert und die Rechnung ging auf. Mittlerweile fanden sogar Festivals statt, bei denen auf einen Schlag bis zu 80 Großformatige Malereien hinzu kamen. Doch auch beim Schlendern durch die Straßen kann man immer wieder Künstler bei der Arbeit beobachten.
Eine weitere Sehenswürdigkeit sind die 16 Ascensores, kleine Aufzüge die einen ohne Anstrengung auf die wichtigsten Hügel bringen. Für 300 chilenische Pesos (ca. 50ct) probierten wir das auch gleich mal aus.
Nach kurzer Abklärung mit einem Einheimischen, welcher Weg wohl am besten geeignet ist, kamen wir dann doch noch zu unserem Aussichtspunkt über Valparaiso. Zum x-ten Male halfen uns die Spanischkenntnisse von Aljoscha weiter, denn die Verbreitung von Englisch wurde nicht gerade besser.
Beim Rückweg kamen wir auf der Suche nach einem Mittagessen jedoch wieder vom richtigen Pfad ab. Doch die Chilenen sind hilfsbereit und so sammelte uns ein besorgter Taxifahrer ein, um uns kostenlos wieder zurück ins Zentrum zu bringen. Sein rasanter Fahrstil durch die engen und wirklich steilen Gassen war zwar auch nicht ganz ohne, aber er schien zu wissen was er da tut. Not all heros wear capes…
Nach 10 Kilometern Erkundungstour ließen wir uns unser Mittagessen auf einer netten Dachterrasse schmecken.
Den Nachmittag verbrachten wir mit Einkaufen und etwas Ruhe im Hostel. Abends kochten wir noch einmal selbst, bevor wir eine gute Kneipe gleich um die Ecke aufsuchten. Generell ist das Bier in Chile nichts besonderes. Rotwein Liebhaber kommen aber voll auf ihre Kosten und für kleines Geld gibt es eine sehr große Auswahl an heimischen Traubensäften.
Bei einem guten Glas davon, schmieden wir unsere Pläne für die nächsten Tage…
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