Wie eingestellt, schellte um 03:30 Uhr der Wecker und wir quälten uns langsam aus den warmen Hostel Betten. Die restlichen Sachen waren schnell verstaut und eine knappe halbe Stunde später fuhren wir bereits durch die Nacht auf einer Straße Richtung Norden.
Straße war hin und wieder zu viel gesagt, mussten wir doch auf den 90 Kilometern einen Fluss überqueren (ohne Brücke), unzähligen Schlaglöchern ausweichen und lange Schotterpisten befahren. An noch etwas Schlaf war nicht zu denken. Fast zwei Stunden benötigten wir für die Strecke und kamen um Punkt 06:00 Uhr an unserem Ziel an: den El Tatio Geysiren.
Da wir ordentlich an Höhe dazu gewonnen haben, die Geysire liegen auf 4280m, wehte uns beim Aussteigen die -15 Grad kalte Luft entgegen. Bis zum Sonnenaufgang sollte es noch eine sehr sehr kalte Stunde werden.
Die El Tatio Geysire sind das größte Geysirfeld der südlichen Hemisphäre, das drittgrößte weltweit und unangefochten auch das höchste. Aus über 80 Öffnungen brodelt hier das mit 85 Grad kochende Wasser aus den vulkanischen Tiefen. Das gesamte Feld wurde zum Nationalpark erklärt und zieht dementsprechend auch viele Besucher an.
Als die wärmende Sonne es dann endlich über den Horizont schaffte, wurde uns klar warum wir die morgendliche Tour auf uns genommen haben. Die zahlreichen Wasserfontainen mit ihren hohen Dampfwolken leuchteten im goldenen Sonnenlicht. Was für ein Schauspiel.
Immer noch etwas angefroren verweilten wir jedoch nicht sehr lange und nahmen die lange Buckelpiste zurück nach San Pedro.
Dort angekommen deckten wir uns nochmals mit Wasser ein. Mittlerweile rechnen wir schon gar nicht mehr in Flaschen sondern bloß noch in sechs Liter Kanistern.
Weiter ging es zu unserem zweiten Höhepunkt an diesem Tag, dem Valle de Arcoiris, oder zu deutsch dem Regenbogental. Woher das Tal seinen Namen hat, das zeigten die Felsen bereits auf der Hinfahrt. Durch hohe Anteile an Mineralien und Metallen (bspw. Kupfer) leuchten die Steine in den verschiedensten Farben.
Zu Fuß gingen wir etwas auf Entdeckungstour und fanden neben den leuchtenden Felsen auch noch tiefe Schluchten und enge Felsspalten. Einmal mehr fällt uns auf wie vielseitig die Atacama Wüste doch ist.
Nun ging es darum einen netten Zeltplatz für die Nacht zu finden und wir folgten einer Empfehlung eines Einheimischen, welche uns tatsächlich nach etwas Suchen zu einem perfekten Zeltplatz mit fließend Wasser (Bach) und bis zu drei Meter großen Kakteen führte.
Der Abend verging mit Zelt aufbauen, Kochen und einem Lagerfeuer, das mangelnder Holzbestände in der Wüste leider nur von kurzer Dauer war, im Nu.
Erschöpft von dem langen Tag ging es früh in die Schlafsäcke, denn für den morgigen Tag gab es ja bereits hohe Pläne.
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