Durch Fjorde und Nationalparks

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Das Gefühl nach fast drei Wochen Stadtleben wieder in unser eigenes Zuhause zu kommen und wieder mehr in der Natur zu sein ist wunderschön. Als erstes Ziel haben wir den Jontunheimen Nationalpark ins Auge gefasst. Dort gibt es die höchsten Berge Skandinaviens und wir freuen uns sehr darauf die Gegend zu erkunden. Nach einer Nacht an einem See und einer kleinen Stärkung fahren wir die restliche Strecke zum Nationalpark.

Der Weg zu unserem Parkplatz und Ausgangspunkt für die geplante Wanderung führt uns über einen 18km langen, schmalen Forstweg der bei der Spiterstulen Turisthytte endet. Dort können wir mit unserem Van stehen und schlafen und befinden uns schon mitten im Nationalpark. Wir planen am nächsten Tag den Glittertind zu besteigen. Der Glittertind ist der zweithöchste Berg Norwegens mit 2452m. Bis vor ein paar Jahren gab es immer wieder die Diskussion ob der Glittertind im Vergleich zum Galdhøpiggen (2469m) der höchste Berg ist. Aufgrund der schmelzenden Eiskappe auf dem Glittertind ist diese Diskussion jedoch mittlerweile vorbei.

Um nicht den gesamten Aufstieg an einem Tag zu machen und um die Natur um uns herum wirklich zu erleben, beschließen wir mit dem Zelt und Schlafsack direkt am Abend noch die erste Etappe zum Gipfel zu machen. Auch das Wetterfenster für einen Aufstieg ist recht überschaubar, wir erhoffen uns so bessere Chancen am nächsten Tag auf den Gipfel steigen zu können.

Durch wunderschönes Gelände steigen wir bis zu einem geeigneten Schlafplatz auf. Mit theoretischem Gipfelblick und bei recht starkem Wind legen wir uns im Zelt schlafen. Am nächsten Morgen müssen wir leider feststellen, dass das Wetter uns nicht erlaubt weiter aufzusteigen. Bis zu 60 km/h eisige Windböhen machen uns die Entscheidung aber recht leicht. Es ist wirklich ungemütlich, aber wir können den Abstieg zurück zum Van dennoch genießen. Die Landschaft ist atemberaubend und wir sehen sogar eine Herde Rentiere.

Die restliche Zeit im Nationalpark verbringen wir mit kleinen Spaziergängen, das Wetter ist wirklich „norwegisch“. Leider wird die Zeit dort getrübt weil Esther von jetzt auf gleich ziemlich krank wird. Deswegen beschließen wir direkt wieder ein Stück weiter zu fahren und uns für ein paar Tage auf einem Campingplatz einzuquartieren. Zum Glück geht es ihr schnell wieder besser und wir können unsere Fahrt in den Norden ohne weitere Zwischenfälle fortsetzen.

Über serpentinenreiche Straßen, wunderschöne Bergpässe und mit einer Fähre über den Fjord fahren wir Richtung Ålesund . Auf dem Weg darf der erste Sprung in einen Fjord natürlich nicht Fehlen. In Ålesund müssen wir feststellen, dass die schöne kleine Stadt von zwei riesigen Kreuzfahrtschiffen belagert wird und die Stadt dementsprechend überlaufen ist. Uns zieht es schnell weiter und wir fahren nach Åndalsnes, dem Chamonix von Norwegen. Hier fühlen wir uns direkt wieder sehr wohl. Wir schlafen direkt vor der Trollwand, der höchsten vertikalen Felswand Europas. Sie ist über 1000m hoch und wirklich massiv.

Die Trollwand ist für uns nicht kletterbar, deswegen beschließen wir eine Wanderung auf den Nordre Trolltind (ein Gipfel nördlich der Trollwand) zu machen. Die hat es ganz schön in sich. Auf nur fünf Kilometern geht es knapp 1500hm nach oben. Aber auch hier werden wir wieder mit wunderschönen Aussichten auf Fjorde und Flüsse belohnt und gehen direkt am Adelsbreen Gletscher entlang. Unfassbar wie wechselhaft die Natur hier ist.

Nach einem steilen und anstrengenden Abstieg im leichten Nieselregen springen wir erstmal in den azurblauen, klaren Fluss um uns abzukühlen und zu waschen. Die Wanderung hat sich wirklich sehr gelohnt, glücklich und müde legen wir uns an diesem Tag in unser Bett.

Für uns geht es jetzt weiter Richtung Trondheim. Die Strecke führt uns durch einen weiteren Nationalpark und vorbei an riesigen Wasserfällen und Hochebenen. Wir sind sprachlos von den Wundern der Natur und haben sogar so viel Glück, dass wir eine ganze Zeit lang einen Elch neben der Straße beobachten können.


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