Auf der Suche nach Eis

Veröffentlicht in: Eisklettern, Norwegen | 0

2017 soll ganz im Klettersinne starten und was wäre im Januar nicht passender als Eisklettern? Da in den Alpen selbst der Schnee noch auf sich warten lässt, verschlägt es uns weit in den Norden.

Am Nachmittag des 1. Januars landen wir in Oslo. Von dort aus fahren wir Rjukan, eines der schönsten Eisklettergebiete Europas an. Gegen 20 Uhr erreichen wir unser Ziel. Den ersten Abend verbringen wir damit die Ausrüstung zu sortieren und trotz der hohen Alkoholsteuer auf unsere Reise anzustoßen.

Am nächsten Morgen starten wir recht gemütlich. Da die Sonne im Januar in Rjukan erst gegen 9:30 aufgeht können wir ausschlafen und nach dem Frühstück und einem kurzen Verpflegungsstop loslegen.

Die Bedingungen sind aktuell zum Eisklettern nicht optimal. Es ist schlichtweg zu warm. Doch wir haben ein paar Tipps bekommen und wollen heute an die Nordseite des 1880m hohen Gaustatoppen. Durch die Höhe und geringe Sonneneinstrahlung finden wir hier hoffentlich kletterbares Eis.

Bereits auf dem Hinweg sehen wir entlang der Serpentinen zahlreiche kleine Wasserfälle, teils zwar bereits gefroren, überwiegend aber zu nass. Auf 900 Höhenmeter stellen wir das Auto ab und machen uns zu Fuß in Richtung Wand auf.

 

 

Für den Zustieg benötigen wir ca. eine Stunde, bei der wir aber bereits die tolle norwegische Landschaft genießen können. Der Weg führt uns über Fels, Eis und Schnee, bevor wir endlich das lang ersehnte Eis vor uns sehen.

Nach einem kurzen Test mit den Pickeln befinden wir es als kletterbar und legen die Gurte an.

Die erste Route

Los geht’s und nach einigen vorsichtigen Tritten und splitterndem Eis steckt die erste Eisschraube. Kurz danach folgen Nummer 2 bis 6, bevor Felix mir „Stand“ zuruft.

 

 

Während ich seinem Aufstieg folge, versuchen sich die anderen bereits an dem Eisfall weiter rechts. Die frisch geschliffenen Hauen beißen sich gut ins türkise Eis und ein paar anstrengende Züge später stehen wir auf dem 20m hohen Eisfall und sichern uns am Standplatz. Die erste Seillänge wäre geschafft. Um uns noch etwas aufzuwärmen klettern wir die nächsten paar Routen am Toprope.

 

 

Der Wind pfeift uns ganz schön um die Ohren, -10 Grad hat es auf der Anhöhe. Doch wir steigen noch eine weitere Route vor, 30m sind es nun. Als Felix den Eisfall poliert, bin ich froh meinen Helm dabei zu haben.

 

 

Der Stand ist mit zwei Bohrhaken versichert und wir genießen noch einen letzten Aufstieg bevor wir die Seile wieder abziehen und unsere Sachen packen. Bei Sonnenuntergang geht es an den Abstieg.

 

 

Zurück im Tal lassen wir unseren ersten Klettertag mit einer großen Portion Bratkartoffeln ausklingen. An solche Klettertage können wir uns gewöhnen.


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