Gegen 23 Uhr wurden wir geweckt. Wir zogen alles an was wir dabei und vorbereitet hatten, was wie sich zeigte auch gut war, denn es wurde kalt, sehr kalt (bis zu gefühlten -15°).
Ab 5000m wurden die Pausen immer länger. Tobias bekam wieder Kopfschmerzen, konnte diese aber mit handelsüblichen Medikamenten bekämpfen. Rolf hatte außer einem hässlichen, trockenen Husten keinerlei Höhenprobleme. Dafür zog die Höhe aber schnell alle restliche Energie aus dem Körper, das Geröllfeld tat dazu den Rest.
Gegen 24 Uhr lief dann das ganze Lager (ca. 50 Leute) los. Schnell setzten wir uns von den großen Gruppen ab und fanden unseren Rhythmus. Fünf Stunden lang ging es nun in Serpentinen den zwar technisch nicht anspruchsvollen, dafür aber enorm kräftezehrenden Geröllhang hinauf. Gut das wir den Hang nicht bei Tageslicht gesehen haben. Die Steigung war heftig, die Luft wurde dünner.
Ab ca. 5200m ging dieses in Felsformationen über und wir mussten erstmals ganz schön klettern. Auch die Temperaturen nahmen nochmals rapide ab und es kam ein eiskalter Wind auf, der uns noch lange begleiten sollte. Unter Mobilisierung unserer vermutlich letzten Kräfte nahmen wir die verbleibenden Höhenmeter in Angriff und erreichten gegen 05:00 Uhr Gillmanns Point, ab hier galt der Berg als bestiegen. Es war kalt, dunkel und unsere Kräfte waren am Ende.
Eigentlich hätten wir es nun gut sein lassen können, der Gipfel war bezwungen, und wir hätten uns an den Abstieg machen können. Aber unser Ziel war Uhuru Peak: der höchste Punkt Afrikas musste es sein. Unser Guide meinte lapidar: „Now there are about 1,5 hours to go up and down!“. Schulterzucken und Rucksack aufnehmen war eines, dafür ging es uns jetzt nochmal voll an die Luftreserven. Auf dieser Höhe sind nur noch zwischen 50 und 60% Sauerstoff vorhanden. Jeder ging für sich und versuchte das Vorwärtskommen und den Sauerstoffmangel irgendwie hinzubekommen.
Die Pausen zwischen den einzelnen Schritten wurden immer länger, es zog und zog sich: Noch eine Anhöhe, noch ein Plateau und noch immer kein Ende. Als wir nach einer gefühlten Ewigkeit dann doch gemeinsam den Uhuru Peak um 06:35 Uhr erreichten waren alle Anstrengungen vergessen. Die Sonne zauberte ein sagenhaftes Licht über den Berg, die Gletscher funkelten im reinsten weiß, wir haben unser Ziel erreicht:
Uhuru Peak, 5895m
Die Bilder versuchen zumindest einen Teil dieses unglaublichen Gefühls zu vermitteln.
Der kalte Wind war allerding immer noch da, weswegen wir nicht versuchten unsere Gipfelfeier weiter auszudehnen. Ein paar Gipfelfotos später machten wir uns auf den Rückweg. Erst jetzt konnten wir die sagenhafte Gletscher- und Kraterlandschaft genießen. Der Rückweg verlief über die gleiche Route. Zum Glück hatten wir das erwähnte Geröllfeld zuvor nicht bei Tageslicht gesehen. Mit jedem ‚verlorenem‘ Höhenmeter ging es uns besser und die Kräfte kehrten zurück.
Gegen 09:00 Uhr waren wir bereits wieder an der Kibo Hut angekommen. Zwei Stunden später konnten wir uns von der anstrengenden Nacht erholen und nach einem warmen Essen (wieder mal Gemüsesuppe…) machten wir uns auf den Rückweg zur Horombo Hut, wo wir bereits gegen 14:00 Uhr eintrafen.
Weitere Details folgen bei passender Gelegenheit. Nun sitzten wir bei dem ein oder anderem Serengeti Bier (einheimisches Plörrbräu) in unserem Hotel und freuen uns über das tolle Erlebnis.
Hakuna Matata
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Frit
Daumen hoch! Gut das du an deinem 18ten nicht das Auto gewählt hast ;-)
Prof
Glückwunsch !!!
Freu mich schon auf die Bilder
Torben
Glückwunsch euch beiden :) freu mich auf nen Erzählabend mit heimischen Bier :)
MoniM
WOW! Glückwunsch an euch beide! Dem Strahlen in euren Gesichtern nach zu urteilen muss das wirklich ein obertolles Gefühl sein, da oben zu stehen :-)
LG MoniM
Roland
Hi Rolf, Hi Tobi,
freut mich von Eurem Erfolg zu hören. Herzlichen Glückwunsch, das war eine stolze Leistung. Passt weiterhin gut auf Euch auf.
viele Grüsse aus Germany, Roland
Torsten
Hallo Ihr Beiden,
ich gratuliere Euch zu Eurem tollen Event und vor allem zu Eurer Entscheidung es ganz durchzuziehen *daumenhoch*. Trinkt nicht zu viel von der Plörre, nicht das Ihr blind zurückkommt *lach*
LG
Torsten