Die Woche mit unseren Freunden in Tromsø und Svensby ist wirklich etwas Besonderes. Das Wetter könnte nicht besser sein – ein perfekter Zeitpunkt, den unsere Freunde gewählt haben.
Nach insgesamt vier erfolglosen Whale-Watching-Touren für Toby haben wir endlich Glück: Wir sehen Buckelwale in ihrer ganzen Pracht. Die achtstündige Tour von Tromsø aus gibt uns reichlich Gelegenheit, uns zu unterhalten, die beeindruckende Landschaft vom Wasser aus zu genießen und schließlich staunend die Wale zu beobachten. Die Rückfahrt wird kurzzeitig sehr holprig, aber am Ende kommen wir alle wohlbehalten in Tromsø an.
Die zweite Hälfte der Woche verbringen wir auf einer kleinen Nachbarinsel von Tromsø. Für drei Tage haben wir dort eine wunderschöne Hütte gemietet, um die Seele baumeln zu lassen und Zeit miteinander zu genießen. Viel Zeit verbringen wir mit Kochen und im Schnee. Unerwartet werden wir komplett eingeschneit, was die Insel in eine märchenhafte Winterlandschaft verwandelt. Direkt vor der Hütte entdeckt Toby eine große Rentierherde, und beim Anschleichen steht plötzlich auch ein Elch im Gebüsch. Die Nächte verbringen wir stundenlang im Hot Tub, von dem aus wir gemütlich und im warmen die Polarlichter bestaunen können. Das Glück ist auf unserer Seite: An zwei Abenden bieten sie ein spektakuläres Lichterspiel. Besonders schön ist es, diese Erlebnisse mit Menschen zu teilen, die das zum ersten Mal sehen.
Nach dieser wundervollen Woche mit Freunden geht es für uns zurück zum Campingplatz in Tromsø. Es hat viel geschneit, und der Schnee fällt weiter und weiter. Statt mit dem Rad sehen wir die erste Person die mit Skiern zur Sporthalle fährt, auf der normalen Straße. Das Schneechaos überwintern wir vorerst hier. Sobald sich das Wetter bessert, machen wir uns auf den Weg zum Nordkap – dem nördlichsten Punkt unserer Reise.
Die Fahrt dorthin ist beeindruckend: Über Hochebenen und vorbei an winzigen Dörfern und Fjorden, kommen wir zügig voran. In einem der Fjorde entdecken wir direkt neben der Straße noch eine Orca Familie, ein großes Highlight der Strecke. Schon jetzt weht ein starker Wind, der noch zunehmen soll. Daher entscheiden wir uns, die Strecke in zwei bis drei Tagen durchzufahren. Am Nordkap angekommen, sind wir fast allein – ein völlig anderes Bild als im Sommer, wenn sich Wohnmobile und Busse dort stauen.
Das Nordkap begrüßt uns mit Windgeschwindigkeiten von rund 60 km/h und heftigen Böen – ein ziemlich ungemütlicher Empfang. Die Aussicht selbst ist eher unspektakulär, aber das Gefühl, diesen Punkt erreicht zu haben, ist unvergleichlich. Für uns markiert es den Moment, von dem an wir „zurück“ fahren – auch wenn dieser Rückweg noch lange dauern darf.
Der Sturm macht die Weiterfahrt und vor allem das Leben im Bus jedoch sehr ungemütlich und wackelig, sodass wir in Alta eine Nacht im Hotel einlegen. Die Kombination aus Kälte und starkem Wind ist kräftezehrend, und die Entscheidung stellt sich als goldrichtig heraus. Am Abend besuchen wir eine Bar, was zu einem unerwartet langen, lustigen Abend mit Live-Musik und neuen Bekanntschaften führt. Die Einheimischen bezeichnen Alta stolz als die eigentliche Hauptstadt des Nordens.
Am nächsten Tag setzen wir unsere Reise nach Süden fort. In den folgenden Tagen klart der Regen endlich auf, und wir unternehmen eine Wanderung zu einem Gletscher. Dabei stoßen wir auf frische Wolfsspuren im Schnee und einen wahnsinnig blauen Gletscher.
Den Weg in den Süden legen wir recht zügig zurück. Das Wetter macht uns zu schaffen, mit täglichem Regen und Sturm. Diese Bedingungen bringen uns an die Grenzen des gemütlichen Buslebens. Wir verbringen sehr viel Zeit indoor und um uns hier vorübergehen ein bisschen mehr Platz zu verschaffen, gönnen wir uns für zwei Tage eine Unterkunft. Eine willkommene Pause, die neue Energie und gute Laune bringt.
Wir fahren etwas weiter, nach ein paar Nächten mitten im Nichts kommen wir in Molde an und verbringen hier einige Tage auf einem Campingplatz. Hier gibt es ein gemütliches Wohnzimmer – ein Segen bei -7 Grad und Schneefall. In Molde unternehmen wir unsere erste Schneewanderung und bedauern fast, unsere Ski nicht mitgenommen zu haben.
Am Samstag wollen wir das lokale Skigebiet ausprobieren, doch unser Auto macht uns einen Strich durch die Rechnung. Nach nervenaufreibenden Stunden werden wir in eine Werkstatt abgeschleppt. Glücklicherweise ist diese ein echter Treffer: Das Problem wird schnell gefunden und repariert. Schon am Montagmittag können wir unsere Reise mit einem guten Gefühl fortsetzen.
Als nächstes Ziel peilen wir Anfang Dezember ein Skigebiet an. Anschließend geht es nach Bergen zum Housesitting. Ab Mitte Dezember erwarten wir nach und nach Familie und Freunde, um gemeinsam Weihnachten und Silvester zu feiern – darauf freuen wir uns schon sehr.
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