Im August war es durch den Umzug bedingt ziemlich ruhig. Doch jetzt im September haben wir noch ein paar Wochen Zeit und es geht wieder los: Ab mit dem Bulli über die Alpen!
Neuer Ausgangspunkt unserer Tour ist also Innsbruck. Der Bulli wird befüllt mit ein paar Zutaten, einigen heimischen (= fränkischen) Bieren und allerlei Klettermaterial.
Gegen Mittag starten wir mit drei Anläufen den alten Motor und es geht direkt über den Brenner nach Italien.
Nach dem Brenner biegen wir allerdings direkt auf die Landstraße ab. Zu schön ist die Strecke direkt durch die Dolomiten. Über den Kreuzbergpass geht es ein paar hundert Kilometer ostwärts, bevor wir uns in der Nähe der Karnischen Alpen einen netten Platz zum Übernachten suchen. Das Tal ist absolut ruhig und bis auf den Gebirgsbach direkt vor unserer Haustüre ist nichts zu hören.
Am nächsten Tag geht es leider nicht wie geplant direkt weiter nach Süden. Basti hat Zahnschmerzen bekommen und wir sind erst einmal damit beschäftigt, einen italienischen Zahnarzt aufzusuchen. Glücklicherweise werden wir bereits auf den zweiten Versuch fündig und der kompetent wirkende Arzt versucht uns zu erklären das der „dente del giudizio“, also der Weisheitszahn betroffen ist. Ergebnis: Basti ist vorerst auf Antibiotika und wir führen unsere Fahrt fort.
Am Nachmittag überwinden wir gleich zwei Staatsgrenzen. Über einen hohen Pass geht es über Slovenien nach Kroatien. Auf der größten Halbinsel Kroatiens fahren wir heute noch bis nach Rovinj, eine wunderschöne, aber auch relativ touristische Stadt.
Über das frei stehen mit dem Campingbus in Kroatien, lesen wir ziemlich gemischtes. Von verständnisvollen Polizisten bis hin zu hohen Geldstrafen ist alles dabei. Auch der Zahnpflege wegen, suchen wir uns deswegen einen kleinen, verwinkelten Campingplatz, nicht weit vom Meer. Die Wassertemperatur wird auch gleich noch getestet, jedoch erst nachdem wir das obligatorische Ankommerbierchen aufmachen.
Den ersten Ausflug zum Fels starten wir, temperaturbedingt gleich nach dem Frühstück. Im Park forest Zlatni Rt gibt es mehrere Felsen mit Routen im leichten und mittleren Schwierigkeitsgraden direkt am Meer. Perfekt zum Einklettern.
Schnell kommen wir in einen gemütlichen Kletterflow und machen uns nach den ersten einfachen Routen an eine interessante 6a+ Verschneidung Baterija mit kleinem Dachl. Auch spannend und vor allem abwechslungsreich ist die Rinne Kosir gleich nebenan.
Wir klettern bis in den frühen Nachmittag hinein. Als die Sonne den Fels erreicht machen wir uns auf den Rückweg. Am Abend wartet schließlich noch eine ordentliche Pizza in Rovinj auf uns.
Nach zwei Tagen in der Hafenstadt rangieren wir unseren Bulli wieder aus dem verwinkelten Stellplatz und fahren noch weiter südlich. Doch noch bevor wir Premantura, die südlichste Stadt in Istrien erreichen, machen wir noch Halt in Vinkuran. Dort befindet sich unter anderen der älteste Steinbruch der Halbinsel. Wir kommen natürlich nicht um Stein abzubauen, sondern an ihm zu Klettern.
Der Steinbruch bietet ein paar verrückte aber auf alle Fälle lohnenswerte Routen vom 5. bis zum 9. Schwierigkeitsgrad. Wir nehmen uns zunächst den markannten Riss Pukotina in der Mitte der glatten Wand vor, steigen dann in den Kamin im Eck ein und klettern am Ende die Tete Zorka, eine abgebrochene Kante. Allesamt fantastische Routen, die allerdings durch ihre zwei Finger breiten Löcher gar nicht mal so gelenkschonend sind.
Als die Sonne uns mal wieder eingeholt hat und direkt in die Wand scheint, machen wir uns wieder auf den Weg. Die letzten Kilometer nach Premantura sind schnell überwunden und wir genießen unser Ankommerbierchen vor dem Bus und direkt am Meer.
Der Stellplatz gefällt und so gut, das wir gleich noch etwas länger bleiben. Die Zeit wird mit dem Erkunden des Südkaps, Tauchen und viel nichts Tun verbracht. Ausschlafen, Laufen, Essen, ein Schlückchen Wein, … eine gewisse Routine stellt sich ein.
Doch nach drei Tagen gewinnt doch wieder der Tatendrang. Auf dem Rückweg nach Norden halten wir nochmals an der Westküste. Der Limski Kanal ist ein beeindruckender Naturpark. Der schmale Meeresarm reicht einige Kilometer ins Land hinein. Mit etwas Glück soll man dort sogar Delfine beobachten können. Wir kommen natürlich hauptsächlich wegen den Felsen.
Diese finden sich an der Nordseite und reichen bis zu 40 Meter nach oben. Knapp oberhalb der Baumgrenze hat man bereits einen fantatischen Blick über die Ria.
Endlich können wir das neue 80m Seil voll ausklettern. Auch wenn die Seilreibung am Ende dann doch etwas arg wird. Trotzdem können wir die langen Routen sehr genießen. Wir durchsteigen unter anderem Skarpina, 6b und Kuguma, 6a+.
Am Nachmittag kurven wir unseren Bulli wieder zurück über die zwei Kilometer lange Offroad-Piste. Nach einer Nacht in der Nähe von Novigrad geht es wieder zurück über die Alpen.
Schöner Ausklang der Strand & Klettertour.
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