Cima della Madonna – Schleierkante

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Die Nordwest-Kante der Cima Della Madonna im Pala-Gebiet der Dolomiten wurde 1920 von Gunther Langes und Erwin Merle erstbegangen. Mittlerweile zählt sie als eine der beliebtesten Alpin-Klettertouren der Dolomiten im mittleren Schwierigkeitsgrad. Die Erstbegehung war trotzdem in Relation zu den damaligen Verhältnissen eine ziemlich große Nummer. Langes und Merle benutzten wohl gerade einmal zwei feste Haken.

Wir sind im Rahmen des Terrex Mountain Projects in die Schleierkante eingestiegen, haben uns jedoch nicht nur auf zwei Haken beschränkt…

Beim Adidas Terrex Mountain Project starten jährlich 15 Teams an verschiedenen Orten um sich dann ihren ganz individuellen Weg durch die Berge zu suchen. Ob Trailrunning, Klettern, Wandern, Klettersteige, Mountainbike oder Paragliding ist dabei egal. Dieses Mal dürfen Basti und ich in den Dolomiten dabei sein. 

 

 

Los geht es am Sonntagmorgen in San Martino di Castrozza. Von dem kleinen italienischen Ort fahren wir noch ein paar Kilometer und stellen dann das Auto für die nächsten Tage ab. Um unseren Aufstieg etwas zu verkürzen steigen wir zunächst auf die Mountain Bikes, welche wir für den weiteren Weg zur Gartlhütte sowieso dabei haben. Knapp die Hälfte des Weges können wir überwinden, bevor der Weg zu alpin wird.

Die restlichen Höhenmeter geht es zu Fuß. Um 10:30 Uhr erreichen wir die Rifugio Velo Della Madonna, das Basislager der Cima.

 

 

Wir erleichtern kurz die Rucksäcke um unnötigen Ballast, bevor es auch gleich weiter geht. Der Einstieg in die Route ist nur 10 Minuten von der Hütte entfernt.
Ein kurzer Klettersteig vereinfacht uns den Zustieg. Das erste Stück im Schwierigkeitsgrad 2-3 gehen wir noch ohne Sicherung, bevor wir für die ernsteren Stellen anseilen.

 

 

Nun geht es in bis zu zehn Seillängen nur noch vertikal. Und zwar in einer ziemlich klaren Linie, die bereits von weitem sichtbare Kante entlang. Der Fels ist unglaublich kompakt und griffig. Fast euphorisch lassen wir einen Standplatz nach dem anderen hinter uns.

 

 

 

Wir überholen eine weitere Seilschaft, bevor wir uns nach ca. 3h bereits an die Schlüsselseillänge machen. Die Kletter-Schwierigkeit hält sich zwar in Grenzen, jedoch hat das Stück noch den berühmten Spreiz Schritt im Petto, mit dem die Kluft zwischen 2. Turm und Hauptturm überwunden wird.

 

 

 

Die letze Seillänge gilt es nochmal zu genießen, bevor nach 400m das Vergnügen leider schon wieder endet.

 

 

 

Der Abstieg hält noch einige Tücken für uns bereit. Über den Normalweg geht es auf der Südseite der Spitze hinab und einmal um die Zinne herum. Wir Seilen mehrfach ab und bahnen uns einen Weg durch das Geröll. Auch vom angesagten Regen bekommen wir noch etwas ab. Aber er ist uns jetzt deutlich lieber als in der Route.

 

 

 

Um 17 Uhr sind wir zurück auf der Hütte. Jetzt werden endlich wieder Kohlen nachgelegt und mit einem kühlen Weizen herunter gespült. Jede Bergtour sollte durch so einen Hüttenabend abgerundet werden!


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